Journographie

Die Journographie ist ein gezeichnetes Tagebuch.
Sie bezieht sich immer auf ein unwesentliches, nebensächliches Geschehen oder Erlebnis eines Tages. Interessant dabei ist, dass das Nebensächliche sich ändern kann, sobald es eine Hervorhebung erfährt. Es wird in seinem Auserwähltsein zum Sinnbild.

Während sich ein Tagebuchverfasser der Wahrheit verpflichtet fühlt, verfremdet der Journograph einen am Tag gewonnenen Eindruck.
Er kombiniert also etwas Unwichtiges vom Tag mit einer Fälschung oder Idee.
Autobiografische Bezüge sind dabei nur noch ansatzweise oder bruchstückhaft erkennbar.
Der Weg vom Gedächtnis zum Papier ist kurz. Daher wird die Zeichnung nach Möglichkeit täglich direkt, spontan und ungeplant aufs Papier geworfen.

Die Journographie erinnert sich an die Gegenwart. Sie enthält nicht, was vom Tage übrig bleibt, sondern, was er hervorbringt.

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